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Friday, 26th April 2024

Little City - ein Überblick

Die Idee zu einer Lauffener Kinderspielstadt wurde vor über 20 Jahren geboren. Lange Vorarbeiten eines komplett ehrenamtlichen Organisationsteams unter Schirmherrschaft und mit der Unterstützung der Stadt Lauffen und unter Beteiligung vieler ehrenamtlicher Betreuerinnen und Betreuer führten dazu, dass Little City  im Jahr 2001 erstmals seine Pforten öffnen konnte.

Kinder nach Vollendung der ersten Klasse bis 13 Jahre erleben seitdem ca. alle 2 Jahre spielerisch, wie das Stadtleben in der Erwachsenenwelt funktioniert.

Ausgerüstet mit einem Bürgerausweis melden sich die Kinder morgens beim Bürgerbüro an, besorgen sich beim Arbeitsamt eine Arbeitskarte für eine der über 40 Arbeitsstätten, verdienen Geld (die Währung in Little City ist der Läufer) und können damit dann entweder Selbsthergestelltes kaufen oder sich etwas Schönes leisten, sei es ein Slush-Eis im Chill-Café oder eine Kosmetikeinheit im Beauty-Salon. Sind die Läufer alle ausgegeben, muss ein neuer Job her, um den leeren Brustbeutel erneut zu füllen. Schließlich gibt es in Little City noch vieles zu erleben.

Auch dieses Jahr ist die Kinderspielstadt erneut auf dem Gelände der Hölderlin Werk-/Realschule und der Erich-Kästnerschule angesiedelt .

 

 

Die Kreativ- und Arbeitsstationen von Little City 11

Die über 40 verschiedenen Kreativ- und Arbeitsstationen von Little City, bei denen die teilnehmenden Kinder, die Little City Bürgerinnen und Bürger während der Spielstadtwoche ihre Talente ausprobieren können, lassen sich in die Bereiche Verwaltung, Dienstleistung und Produktion untergliedern. Außerdem ergänzen Workshops das Angebot.

Verwaltung:

  • bei der Agentur für Arbeit gilt es täglich, jedem den passenden Job zu vermitteln.
  • bei der Bank und beim Finanzamt sind gute Rechenkünste gefragt, schließlich will jede Bürgerin und jeder Bürger den richtigen Lohn ausbezahlt bekommen und nicht zu viele Steuern zahlen.
  • die Polizeiwache ist eine der begehrtesten Arbeitsstationen in Little City. Dort kann man zusammen mit richtigen Polizistinnen oder Polizisten über Recht und Ordnung von Little City wachen.
  • bei der Postagentur werden die selbstgemachten Dinge der Bürgerinnen und Bürger in Empfang genommen, aufbewahrt und wieder ausgegeben.
  • beim Rathaus bzw. Bürgerbüro kann man sich zum Beispiel zur Stadtführerin oder zum Stadtführer ausbilden lassen. Außerdem werden vom Rathaus die Bürgermeisterwahlen organisiert und standesamtliche Trauungen durchführt.

Produktion:

  • bei "Alles aus Wolle", ist der Name Programm. Unter Anleitung entstehen Blumen, Makramee-Schlüsselanhänger, Freundschaftsbänder und andere Kleinigkeiten.
  • in der Betonwerkstatt wird mit richtigem Beton gearbeitet! Hier kann man den ganzen Ablauf der Produktion erleben. Anrühren des Betons, füllen der Formen, aushärten, ausschalen, schleifen, säubern.
  • in der Filzwerkstatt entsteht aus Wolle, Seife, Wasser und ein wenig Geduld viel Praktisches und Schönes.
  • in der Floristik/ Gärtnerei/Blumenwerkstatt werden Pflanzen oder Kräuter eingetopf, hübsche Kränze gebunden oder Körbe geflochten.
  • bei der Holzwerkstatt/Schreinerei lautet das Motto: „Alles aus Holz“. Es wird gesägt, gebohrt, gehobelt und gefeilt. 
  • in der Leckerei werden leckere Backmischungen und Süßes für den Tante Emma - Laden hergestellt.
  • in der Papier- und Farbenwerkstatt können kreative Hände Vieles gestalten. Papiertüten oder Karten für jeden Anlass zum Beispiel. Es wird gefaltet, geschnitten, gestanzt, geklebt und farblich gestaltet.
  • in der Perlenwerkstatt entstehen Armbänder, Halsketten und vieles mehr aus bunten Perlen.
  • in der Schneiderei dreht sich alles um Stoffe, es werden kleine Kostbarkeiten genäht.
  • bei der Technik-Werkstatt Schunk kann das handwerkliche Geschick ausprobiert werden.

Dienstleistung:

  • bei der Ambulanz können Kenntnisse in Erster Hilfe erworben werden.
  • bei der Außenstelle Rewe werden produzierte Waren aus Little City auf dem Rewe-Parkplatz zum Verkauf angeboten.
  • in der Bäckerei stellen fleißige Backende köstliche süße und herzhafte Teilchen und Kuchen her.
  • im Beauty-Salon stehen Nagellack und bunte Strähnchen hoch im Kurs.
  • im Besucher-Café werden die Besuchenden mit Kaffee und leckerem Kuchen verwöhnt.
  • im Chill-Café werden zum Beispiel Popcorn und Slush-Eis an die Little City - Bürgerinnen und Bürger verkauft.
  • in der Crêperie werden jeden Nachmittag leckere Crêpes gebacken.
  • in der Eventagentur entstehen kleine Tagserückblicke und -ausblicke für die Bürgerversammlung, außerdem stehen die Planungen für das Abschlussfest im Mittelpunkt.
  • in der Fahrschule kann man einen Führerschein machen, diesen brauchen die Bürgerinnen und Bürger, wenn sie in Little City mit einem Fahrzeug unterwegs sein wollen. Zudem versorgt die Fahrschule alle Arbeitsstätten mit Getränken.
  • beim Geschirrmobil wird viel dreckiges Geschirr wieder zum Glänzen gebracht. Achtung, hier kann es auch mal nass werden.
  • bei der Hochzeitsplanung werden Traumhochzeiten organisiert.
  • in der Karibik – Bar werden leckere, alkoholfreie Cocktails gemixt.
  • die Kirche ist immer ein guter Anlaufort, egal, ob für ein Gespräch oder Gebet, für eine Trauung oder Trost.
  • im Little City eigenen Kindergarten sind die Kindergartenkinder der Betreuenden während deren Arbeitszeiten gut aufgehoben.
  • im Lager gibt es nur sehr wenig, was sich dort nicht finden lässt.
  • die Robotik- und Programmierwerkstatt, hier werden in verschiedenen Challenges Fahrroboter, Apps und eine Dosen-Alexa gebastelt und programmiert und künstliche Intelligenz trainiert. Mit einem Algorithmen-TÜV wird überprüft, wie gut die Programmierergebnisse sind. 
  • in der Salatküche werden Salate produziert, die das leckere Mittagessen noch abwechslungsreicher machen.
  • im Tante–Emma–Laden werden die produzierten Waren aus Little City an die Besuchenden gegen Euros verkauft.
  • bei der Zeitung sind die Bürgerinnen und Büger auf der Suche nach tollen Stories, die dann im Little City Boten veröffentlicht werden.
  • in der Zirkus-/Sportschule können turnerische und akrobatische Talente getestet werden.

Workshops:

  • Fit mit Nicole
  • Wurst herstellen
  • Judo
  • die Feuerwehr kommt
  • Brezeln backen
  • Körbe flechten

 

Money, money, money!

 

Auch wenn die übliche Währung in Deutschland der Euro ist, hat Little City sein eigenes Zahlungsmittel: den Läufer. Diesen verdienen die Kinder, wenn sie an einer der zahlreichen Kreativ- und Arbeitsstationen tätig sind und können ihn dann wieder für Waren oder Dienstleistungen ausgeben. So lernen die Kinder spielerisch, mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.

Der normal übliche Stundenlohn in der Kinderspielstadt beträgt zehn Läufer, wobei davon –wie im wahren Leben- drei Läufer an Steuerabgaben und Krankenkassenbeiträgen ans Finanzamt gezahlt werden müssen. Wir vom Organisationsteam haben uns bewusst gegen eine Anhebung des Mindeststundenlohns auf 12 Läufer entschieden, da dies die Rechenkünste der Bürgerinnen und Bürger, die bei der Bank arbeiten, übersteigen könnte. Weniger attraktive Arbeitsstätten, wie das Geschirrmobil, locken manchmal mit dem doppelten Stundenlohn.
Spannend ist, zu beobachten, wie die Kinder mit ihrem verdienten Geld umgehen. Die einen arbeiten ein bis zwei Stunden, lassen sich ihren Lohn auszahlen und leisten sich von ihrem verdienten Geld ein paar schöne Dinge, wie zum Beispiel ein Slush Eis oder ein paar bunte Strähnchen im Beauty-Salon und suchen sich erst wieder einen neuen Job, wenn der Geldbeutel leer ist. Andere arbeiten die ganze Woche pausenlos und müssen geradezu überredet werden, etwas von ihrem hart verdienten Geld auszugeben. Denn wenn die Tore von Little City am Ende der Spielstadt-Woche schließen, verlieren die Läufer ihren Wert. In manch einem Kinderzimmer lässt sich noch der ein oder andere Geldschein finden, eine schöne Erinnerung an eine tolle Spielstadtwoche. Damit diese beim nächsten Mal nicht als Startkapital genutzt werden, gibt es jedes Mal ein neues Design. Wie die Läufer im Jahr 2024 wohl aussehen werden?

Und noch eine Anmerkung für die Eltern der Spielstadtkinder:  Für das warme Mittagessen, zu dem es auch ein süßes Getränk gibt, müssen die Kinder keine Läufer ausgeben. Außerdem steht den Kindern immer kostenlos Mineralwasser zur Verfügung. Sonst wäre wohl bei dem einen oder anderen die Versuchung zu groß, ihre Läufer statt für ein gesundes Mittagessen lieber für etwas anderes auszugeben.